Analoguhr mit Datumsanzeige

Kurzfassung der deutschen Patentanmeldung 19808283 vom 27. Februar 1998

Anmeldende: Frauke und Wolfgang Hinderer

Die Erfindung betrifft eine Wanduhr für Wohnung, Büro, Bahnhof etc. mit Datumsanzeige und άbersicht über das Kalendarium des ganzen laufenden Monats.


Stand der Technik

Die bekannten Uhrentypen (ohne Datumsanzeige) lassen sich in zwei Klassen einteilen: Die Analoguhren, bei denen die Zeitanzeige durch ein sich kontinuierlich änderndes Bild infolge der Drehbewegung der Zeiger gegeben ist, und die Digitaluhren, bei denen die Zeit durch sich i. A. sprungweise ändernde Ziffern angezeigt wird.

Analog- und die Digitaluhren sind gleichermaßen zur Zeitbestimmung geeignet, gleichwohl ist die Digitaluhr einer sprachlichen Nennung der jeweiligen Uhrzeit näher, wogegen die Analoguhr die kontinuierliche Periodizität der natürlichen Zeitabläufe durch die Drehbewegung besser interpretiert. Der Unterschied entspricht etwa dem zwischen den beiden Fragen: "Wieviel Uhr ist es?" und "Wie spät ist es?"

Kommt nun bei einer Uhr die Datumsanzeige hinzu, so bietet sich wiederum die analoge und die digitale Lösung an. Die digitale Lösung ist bei Uhren mit digitaler Zeitanzeige naheliegend. Dagegen bedingt die digitale Datumsanzeige bei Uhren mit analoger Zeitanzeige einen Wechsel in der Darstellungsmethode und einen damit verbundenen konstruktiven Mehraufwand. Zudem führt der Methoden-Bruch zu einem aesthetischen Entwurfsproblem.


Aufgabe

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine analoge Wanduhr bereitzustellen, die bei möglichst geringem konstruktivem Aufwand auf natürliche Weise möglichst prägnant Auskunft gibt über die Uhrzeit und darüberhinaus über die wichtigsten Merkmale des Datums: Wochentag, Monatstag, Monatsübersicht.


Lösung

Die Aufgabe wird erfindungsmäßig dadurch gelöst, dass um das Zifferblatt der Uhr herum eine Ringscheibe – der Monatstagring – konzentrisch drehbar angebracht wird, auf der die Zahlen von 1 bis 31 spiralförmig so aufgetragen sind, dass jeweils zwei Zahlen in der gleichen Radialrichtung stehen, wenn ihr Abstand 7 beträgt. Als Gegenstück zu dieser Ringscheibe werden auf dem Rand des (herkömmlichen) Zifferblattes die sieben Wochentage im Winkelabstand von 360/7 ° aufgetragen.

Um zu gewährleisten, dass bei jeder Stellung der äußeren Ringscheibe die einunddreißig auf ihr angebrachten Zahlen einwandfrei abzulesen sind, ist jede Zahl doppelt aufgetragen, jeweils links und rechts eines von der Achse ausgehenden Radiusstrahls. Dabei sind die links stehenden Zahlen aufrecht, die rechts stehenden Zahlen auf den Kopf gestellt.

Außerdem wird koaxial zum Stunden- und Minutenzeiger und ggfs. auch Sekundenzeiger zusätzlich ein Zeiger angebracht, der sich in der Woche einmal um seine Achse dreht. Er ist so ausgelegt, dass er lediglich am Rand des Zifferblattes hervortritt und sowohl nach außen auf den Monatstag als auch nach innen auf den Wochentag weist (Abb. 0).

Dieser Wochentagzeiger wird entweder hinter dem feststehenden inneren Zifferblatt geführt, was die axiale Befestigung des Zifferblatts erfordert oder ganz im Vordergrund als eine durchsichtige Plexiglas- oder sonstige im inneren Zifferblattbereich unauffällige Ausführung.

Der Monatstagring kann z. B. direkt auf der Zeigerachse gelagert werden oder – in der in Abb. 1 wiedergegebenen Ausführung – auf einer eigenen Lager- Scheibe mit einem genügend großen Durchmesser, so dass diese das Uhrgehäuse in ihrem Innern aufnehmen kann (Abb. 2). Eine Führung am Umfang der Lagerscheibe sorgt dafür, dass der Monatstagring einen sicheren Lauf hat.

Abb. 3 zeigt das Zifferblatt mit den am Rande aufgetragenen Wochentagen.

Abb. 0: Gesamtansicht der Uhr mit Datumsanzeige.
Am Donnerstag, den 26. Februar 1998 um 19.57 Uhr wird diese Zeigerstellung eingenommen

 

Abb. 1: Monatstagring

Abb. 2: Lagerscheibe des Monatstagrings

Abb. 3: Zifferblatt

Abb. 4: Weitere mögliche Ausführung mit dem Monatstagring als "Flügelrad"



Erzielbare Vorteile

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen

• im geringen konstruktiven Zusatzaufwand. Zu einer gewöhnlichen Analoguhr kommen im wesentlichen nur die bewegliche äußere Ringscheibe mit den Datumszahlen und der Wochentagzeiger, sowie die auf dem feststehenden inneren Zifferblatt aufgetragenen Wochentage hinzu.

• in der natürlichen Funktionsweise. Genau die Elemente unserer Zeitmessung, die exakt periodisch sind (Sekunde, Minute, Stunde, Wochentag), werden in Kreisbewegung umgesetzt. Es ist sogar möglich, den Wochentagzeiger nicht um Mitternacht springend zu betreiben, sondern kontinuierlich, so dass er nachts also den Raum "zwischen" zwei Wochentagen durchläuft.

Die "beinahe periodische" Beziehung zwischen Monatstag und Wochentag ist durch Angabe eines einzigen Monatstages und dazugehörigen Wochentages festgelegt. Sie wird in eine "beinahe Kreisbewegung" umgesetzt, nämlich in eine Spiralbewegung.

Am Monatsanfang stellt man die neue Beziehung zwischen Wochentagen und Monatstagen durch Drehung der äußeren Ringscheibe her – quasi eine Phasenverschiebung. Dann sind die einzelnen Monatstage, unterstützt durch den umlaufenden Wochentagzeiger, entlang der Spirale leicht verfolgbar, bis zum Monatsende.

• in der Prägnanz der Information. Die traditionelle und bewährte Gestalt der Analoguhr bleibt erhalten. So kann man weiterhin durch einen Blick feststellen, wie spät es ist, ohne gleichzeitig feststellen zu müssen, wieviel Uhr es ist. Diese Prägnanz der herkömmlichen Uhr wird noch erweitert auf die Wochentag-Anzeige: Zu jedem Wochentag gehört eine charakteristische, auch aus der Entfernung zu erkennende Stellung des Wochentagzeigers.

Durch die doppelte Anordnung der Monatstagszahlen – einmal aufrecht, einmal um 180 ° gedreht – liest man sofort alle Monatstage einwandfrei ab, da entsprechend der weltweit gewohnten Leserichtung für Zahlen von links nach rechts der erste Blick automatisch auf die aufrecht stehende Ausführung der beiden Exemplare des Monatstags trifft. Nicht einmal bei der Unterscheidung von 6 und 9 können Zweifel entstehen.

Bei der Anordnung der Monatstage stehen gleiche Wochentage immer in der gleichen Radial-Richtung. Dadurch ist eine gute Monatsübersicht gegeben. Dass der Wochentagzeiger nicht einen einzelnen Monatstag auszeichnet, sondern gleichzeitig alle vier bzw. fünf Monatstage, die auf den momentanen Wochentag fallen, hat sich bereits bei üblichen Kalendern mit Monatsübersicht bewährt. Bei großen Uhren ist aber auch mit geringem konstruktivem Mehraufwand ein auf der archimedischen Spirale mit konstanter Geschwindigkeit nach außen "wandernder" Tageszeiger realisierbar.

• in der großen Menge neuer Gestaltungsmöglichkeiten. Dem Uhren-Design werden hier neue Möglichkeiten eröffnet. So kann die äußere Ringscheibe z.B. auch als "Flügelrad" ausgebildet werden, bei dem statt der spiraligen Auslegung der Monatstagszahlen eine andere Anordnung der sieben zu den einzelnen Wochentagen gehörigen Zahlengruppen hervorgehoben wird, etwa durch eine farblich abgesetzte Linie zwischen den aufrechten und den auf dem Kopf stehenden Zahlen (Abb. 4). Ein weiterer neuer Freiheitsgrad besteht in der Wahl der Schriftart für die Monatstagszahlen. Eine auch aus der Entfernung deutlich erkennbare Schriftart ist hier vorzuziehen, da ja – anders als auf dem feststehenden inneren Zifferblatt – der Ort einer Monatstagszahl von Monat zu Monat wechselt.

Wenn Sie diese Uhr produzieren möchten, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.



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Patentschrift (Faksimile der Anfangsseite)

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